MEIN WEG ZUM HEROIN [KK-028]

  • KAPITEL 7/8


    Wisst ihr je älter ich bin, desto klarer wird mir dass ich niemals der Mann sein werde, welchen ich mir in meiner Fantasie immer vorgestellt habe. Natürlich ist mir viel Scheisse im Laufe meines deprimierenden Lebens passiert, aber trotzdem hätte ich mich in unzähligen Situationen entsprechend meines 'wahren Wesens' verhalten müssen.


    Mein einziger Trost ist, dass ich wenigstens den Weg zu meinem wahren 'Ich' gefunden und dementsprechend auch mein 'Ganzes' akzeptiert habe. Und deshalb weiß ich nur eins -> In den letzten Momenten meines Lebens will ich der Mann sein, welcher ich immer schon sein wollte. Frei von Angst/Feigheit...dafür erfüllt mit Mut und Tapferkeit wie der glorreiche ACHILLES.


    Bevor es aber soweit ist, dürfen wir natürlich das sagenumwobene Heroin nicht vergessen. Mein Konsum ging über mehrere Wochen hinweg und so langsam spürte ich auch die Nebenwirkungen. Das heimtückische an Heroin ist ja, dass man Nebenwirkungen erst nach seinem Rausch spürt...weil während dem Rausch ist alles super.


    Das Gehirn merkt sich natürlich sowas und will immer mehr vom Heroin, EBEN WEIL es während des Rausches keine negativen Auswirkungen gibt. Es ist wie bei künstlich hergestelltem Zucker -> Je öfter und mehr du konsumierst, desto süchtiger wirst du nach dem Scheiss.


    Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass man ziemlich viel schläft. In diesem Fall wirkt Heroin wie diese Leck-mich-am-Arsch-Tabletten ausm Krankenhaus. Man ist völlig weg und nach dem Aufwachen fühlt man sich platt. Kann mich sogar erinnern, dass ich mal 17 Stunden oder so durchgeschlafen hab.


    Bernhard dagegen hatte Verstopfungen vom Heroin und versuchte etwas weniger zu konsumieren. Ich dagegen war auf dem besten Weg ein Junkie zu werden und wollte einfach nicht mehr aufhören mit diesem wunderbaren 'braunen Pulver'.


    Natürlich sollte er dann irgendwann kommen...der entscheidende Moment. Es war eines Abends daheim, wo ich grade dabei war mir paar prächtige Lines vorzubereiten. Nebenbei bemerkt war ich voll mit schwedischem Wodka und dementsprechend auch in Party-stimmung. Als ich kurz davor stand meine erste Line zu schnupfen, meldete sich mein Gewissen zu Wort.


    Genauer gesagt stellte ich mir in diesem besagten Moment folgende Frage: 'Wie soll die ganze Geschichte hier weitergehen Adnan?'...und plötzlich malte ich mir im Kopf aus, wie ich auf öffentlichen Toiletten irgendwelchen Rumänen einen lutsche, damit ich meine Heroinsucht finanzieren konnte.


    Es war wirklich bizarr, denn ich hatte allen Grund weiterhin Heroin zu konsumieren. Schließlich war es eine angenehme Möglichkeit aus der Realität meines qualvollen Lebens zu flüchten. Und ich garantiere euch -> Kein Alkohol dieser Welt hat ne realistische Chance gegen Heroin.


    Aber gut...ich musste eine Entscheidung treffen, bevor es eventuell 'zu spät' hätte sein können. An diesem besagten Abend entsorgte ich mein Heroin in der Mülltonne und beschloss nie wieder was davon zu konsumieren. Natürlich fiel mir diese Entscheidung schwer, weil ich durchgehend positive Erfahrungen mit Heroin gesammelt hatte.


    Ihr seid jetzt gespannt drauf, was danach kam und wie es mit Bernhard weiter ging...im finalen Kapitel 8 werde ich euch einweihen...

  • Ich denk mal ne FF, welche als Monolog geschrieben wird und auf ner wahren Begebenheit basiert, ist immer leiwand

    Im Prinzip schreibt sich das ganze wie ein Tagebuch


    Allein die letzten vier Kapitel habe ich innerhalb eines Tages fertig geschrieben und hatte kaum Mühe dabei


    Das große Finale kommt natürlich heute Abend und danach gibts noch ein kleines Nachwort von meiner Seite aus

    Nicht verpassen Boardgenossen :vegeta:

  • KAPITEL 8/8


    Ich hatte also schweren Herzens beschlossen mit Heroin aufzuhören. Was ich aber nicht ahnen konnte war, wie schlimm sich der Entzug anfühlen würde. Es kam zum Nervenzusammenbruch(?) und ich war tagelang nur am weinen. Nicht mal schwedischer Wodka konnte diese Gefühle unterdrücken...es war unerträglich. Ich fühlte mich wie der letzte Dreck...


    Obwohl Psychologen für mich Scharlatane und arrogante Hurensöhne sind, beschloss ich dennoch so nen Psycho-heini aufzusuchen. Zum Glück fand ich in Wien-Favoriten nen angenehmen Psychologen names Hr.BRUCKNER und nach paar Sitzungen gings mir wieder etwas besser.


    Wie es mit Bernhard weiter ging? Nun ja...also erstens mal, war die 3-monatige Kursdauer zu Ende. Natürlich wollte ich weiterhin mit Bernhard befreundet sein, aber es gab da nen Zwischenfall wo unsere Freundschaft auseinanderbrach. An irgendnem Tag hatten wir beide ausgemacht uns bei der Schnellbahn zu treffen...


    Keine Ahnung mehr um wieviel Uhr, aber es war definitiv Nachmittag. Ich war natürlich zur vereinbarten Zeit pünktlich vor Ort, doch von Bernhard fehlte jede Spur. Ich hab EINE STUNDE gewartet und gleichzeitig versucht Bernhard über sein Handy zu erreichen. Wollte ihr wissen warum er nicht gekommen ist?


    Er hatte verschlafen und 3mal dürft ihr raten weshalb...richtig -> HEROIN. Ich hatte echt nen Hals auf Bernhard und wollte ihn am liebsten zu Tode prügeln. Ihr wisst schon, so wie SCORPION aus Mortal Kombat...einfach ne mechanische Schlange aus der rechten Hand zaubern und damit Bernhard nach Outworld befördern zu Shang Tsung.


    Frech war auch, dass es von seiner Seite aus keine Entschuldigung gab...wie wenn ich der 'Böse' gewesen wäre. Es kam halt so wie es kommen musste -> Wir beschlossen getrennte Wege zu gehen und danach hab ich ihn nie wieder gesehen.


    Im Nachhinein muss ich sagen, dass es besser gewesen wäre diese besagte Situation etwas entspannter anzugehen. Selbst nach so langer Zeit muss ich sagen, dass Bernhard einer der besten Freunde war die ich je hatte. Also wir hätten bestimmt noch viel Spaß miteinander gehabt...selbst ohne Heroin. Überhaupt ist es Schade, dass ich mich von Bernhard auf so ne unglückliche Art und Weise getrennt habe.


    Was das Heroin betrifft -> Manchmal hab ich so Tage, wo ich schon Lust hätte wieder mal paar Lines durch die Nase zu ziehen. Ich meine mit Alkohol und Nikotin habe ich schon vor langer Zeit aufgehört und vermisse beides ÜBERHAUPT NICHT. Aber Heroin...werde ich vermutlich nie ausm Kopf kriegen.


    Dieses entspannende wunderbare Gefühl wie auf ner Wolke zu schweben ist unvergesslich. Wenn ich das Suchtpotential weglasse, dann ist Heroin das geilste was es gibt (zumindestens meiner Erfahrung nach). Wenn ich 300€ hätte und mich entscheiden müsste zwischen ner 2-Stunden Nutte oder 10-Gramm Heroin, dann nehme ich das was meine Nase will und lass meinen Schwanz leer ausgehen.


    Leider habe ich keine Drogenkontakte mehr, aber gelegentlich sehe ich bei der Schnellbahn so paar Afrikaner, welche auffällig durch die ganzen Abteile spazieren gehen. Da ich ungefähr 5000€ in Reserve habe, könnte ich mir da ne ordentlich Menge an Heroin besorgen. Und diesmal in deutlich besserer Qualität...


    Tja ich denk mal, das wars mit meiner Geschichte. Danke fürs Lesen meine Boardgenossen und falls ihr mal die Chance habt Heroin zu probieren, dann greift ruhig zu. Von ein oder zwei Lines passiert euch definitiv nix...falls ihr mehr konsumieren wollt, dann passt auf nicht süchtig zu werden.


    ENDE